In der vorherigen Ausgabe haben wir uns dem Thema gewidmet, welche Plattformen relevant sein könnten. In dieser Ausgabe geht es um den Inhalt auf den jeweiligen Plattformen. Auch hier sei gesagt, dass es zwar viele Ratschläge und Leitfäden gibt, doch der eigene Stil und die eigene Kreativität sind letztlich ausschlaggebend für die Authentizität und Reichweite des Contents.
Grundsätzlich ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, welche Inhalte für welche Zielgruppe relevant sein könnten. Vornehmlich soll es natürlich um die Vorstellung der Praxis und des Praxisalltags gehen. Fachliche Inhalte können auch interessant sein, doch möchten vor allem Patienten vielleicht nicht an ihre nächste Wurzelkanalbehandlung erinnert werden.
Fachliche Themen können beispielsweise dort Sinn machen, wenn man Angstpatienten oder Vorsorgemuffel erreichen möchte. Hier geht es vor allem darum, Vertrauen zu schaffen und eine einladende Atmosphäre in den Videos und Fotos zu erzeugen. Von der morgendlichen Kaffeetasse bis hin zu Praxisausflügen oder witzigen kleinen Schnipseln aus dem Praxisalltag können hier Wunder bewirken.
Mein Tipp hierbei ist vor allem, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich zu fragen, welche Zielgruppen neben Patienten noch relevant sein könnten.
Hier sind vor allem potenzielle neue Mitarbeiter zu nennen. Man möge sich nur zurückerinnern an die Situation, als man sich selbst umgeschaut hat. Bis auf eine Website, ein kurzes Gespräch vor Ort oder ein paar Stunden Probearbeiten kannte man den neuen Arbeitsplatz kaum. Das riesige Fragezeichen, das im Raum steht, lässt einige vor der Entscheidung zurückschrecken oder, noch viel schlimmer, den Arbeitsplatzwechsel im Nachhinein bereuen.
Wäre es nicht schön, wenn man im Vorhinein ein tieferes und besseres Bild des neuen potenziellen Arbeitsplatzes gewinnen könnte?
Werdet zu Markenbotschaftern eurer Praxis, wenn es euch gefällt, und lasst dies möglichst viele Leute wissen. Macht beispielsweise „AMA“ (Ask me Anything) mit dem Praxisteam und fragt die Community, was sie schon immer über die Praxis und euren Beruf wissen wollten. Daraus könnt ihr kurze Reels oder eine Story erstellen, die ihr in den Highlights eures Profils verknüpft.
Eine weitere Idee wäre ein Bewerbungsleitfaden für Azubis und darauf, was ihr bei der Auswahl neuer Mitarbeiter achtet. So nehmt ihr potenziellen Bewerbern die Anspannung und Nervosität – vor allem, wenn sie wissen, dass auf der anderen Seite auch nur Menschen sitzen.
Ansonsten lasst euch von eurem Alltag in der Praxis leiten und schaut, welche Trends aktuell „viral gehen“ und ob ihr Lust habt, an der einen oder anderen Challenge teilzunehmen. Wichtig ist hierbei immer die Glaubwürdigkeit. Wenn sich jemand unwohl fühlt oder sich mit dem Content nicht identifizieren kann, merkt man das sofort, und dann sollte man überprüfen, ob das wirklich zur Praxis passt.
Eine weitere Zielgruppe, die ich kurz ansprechen möchte, sind Zuweiser und andere Praxispartner. Hier geht es vor allem um das fachliche Know-how, welches kaum in Reels oder Posts auf Instagram darstellbar ist. Für ausführlichere, informationsbehaftete Inhalte empfehle ich Plattformen wie YouTube oder sogar einen eigenen Podcast, in dem man sich anhand eines groben Leitfadens über Behandlungsformen oder besondere Angebote der Praxis unterhält.